Aus dem Vorwort
Die Augen schließen, an etwas denken, und los (kritzeln, schreiben, stricheln). Der Punkt bewegt sich. Die Linie entsteht.
Mit den Augen zeichnen.
Der Bogen Papier: Briefpapier, Kopierpapier, Zeichenpapier. Das Schreibgerät und Zeichengerät: Bleistift, Graphitstift, Füllfeder, Kugelschreiber, Gelschreiber, Filzstift. Farben keine, nur Schwarz und Weiß; weißes Papier und schwarze Linien, selten Schraffuren, aber Linien, Linien, Linien.
Aus Linien werden Umrisse, Umrisse von Menschen, Tieren, Pflanzen, Dingen. Durcheinander, übereinander, miteinander, nebeneinander, voreinander, hintereinander, verschlungen, auseinander, rechts, links.
Vollkritzeln von Büchern, Zeitschriften, Rechnungszetteln, Telefonnotizblöcken, Zeitungsrändern, Einkaufszetteln, Einladungen, Anzeigen, Vorderseiten, Rückseiten.
Der weiße Bogen Papier, da ist noch nichts. Das Blatt läßt sich drehen: Hochformat oder Querformat?
Und nun: Apparate in Landschaften, auf Wiesen, auf Äckern. Figuren und Tiere? Figuren in Bewegung? Fahrzeuge? Linien, Umrisse, Strukturen? Oben und Unten. Stehen, liegen, sitzen, knien, gehen, schreiten, wandern, laufen, rennen, stürzen.
Der Stift wird in Bewegung gesetzt. Erst ist da gar nichts, dann ein Männchen, nein doch kein Männchen, sondern ein Ding, es ist ein Fahrzeug; der Stift hastet weiter, nun sitzt einer drin im Vehikel, und nun sitzt einer auch oben drauf. Der ist ja nackt, warum das? Igittigitt! Einer liegt auch drunter, die Beine lugen noch hervor. Daneben steht einer auf dem Kopf, ein andrer steht dreibeinig da, eine Frau ist auch dazugekommen: schön rund und drall, aber ohne Füße, statt dessen mit Rollen.
Fertig! Nun ein neues Blatt. Dann wieder ein Blatt und noch eins und noch eins. Das macht Spaß. Ist das etwa Kunst? Oder wirres Reden mit dem Stift. Lautloses Reden, Relikte von Träumen, kreuz und quer, Zeichnen oder Kritzeln oder beides oder gar nichts. Am besten wegschmeißen, Papierkorb …